Dienstag, 23. Februar 2010

Angkor Wat - Tag 1: Eintrittspreis, Angkor, Bayon, Ta Keo und Ta Prohm

Eine weitere Nacht mit Fieber in Siem Reap. Das Wetter war nicht gerade gut. Es war mir egal. Es war Zeit was zu unternehmen. So nahm ein Tuk-Tuk nach Angkor Wat.

Wir hielten zum ersten Mal am Eintrittskartenbüro an. Irgendjemand hatte mir gesagt, dass es billiger sei in der Landeswährung von Kambodscha, dem Riel, zu zahlen. Nach dem Kauf der Eintrittskarte für Angkor Wat rechnete ich nach und kam zum Ergebnis, dass es in Dollar billiger gewesen wäre. Die blöde Reiseführerin an der thailändischen Grenze hatte uns nur Mist erzählt. Was hat sie davon, wenn sie Leuten solche Dinge erzählt?

Es war zu spät. Ich hatte eine Drei-Tage-Eintrittskarte für Angkor Wat für 40 Dollar gekauft. Das ist in einem Land, in dem es Geldscheine für 0,3 Cent gibt, nicht gerade wenig Geld. Umgerechnet in kambodschanische Riel war es sogar mehr.

Von dem Eintrittskarten-Verkauf ist es zu den Tempeln nicht weit. Ich konnte bereits von hier sehen, dass viele Tempel gerade renoviert wurden. Das freute mich nicht. Angkor Wat hat einen großen Ruf. Es ist eines der ganz großen modernen Weltwunder. Na ja, Angkor Wat war auf den erstem Blick nicht ganz so beeindruckend wie ich erhofft hatte.

Angkor Wat ist riesig, das steht außer Frage. Aber ist ein beeindruckend? Ich meine, nicht unbedingt. Auf Photos sieht es sogar besser aus als in Wirklichkeit. Ich ging hinein. Mein Gefühl verstärkte sich noch mehr. Angkor Wat ist wahrscheinlich das Enttäuschendste, das auf meiner Liste der Sehenswürdigkeiten war, die ich unbedingt sehen wollte bevor ich sterbe. Angkor Wat wird hiermit von dieser Liste gestrichen - und dass nicht nur, weil ich es gesehen habe.

Angkor Wat ist nicht mal hässlich. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht mal ein beeindruckender Ort war. Es sollte ein heiliger Ort sein. Ich konnte dies nicht fühlen. Angkor Wat fühlte sich tot an.

Angkor Wat
Ich weiss, dass ich auf dem Foto ziemlich dick aussehe. Aber es ist das Einzige, was ich auf diesem Bild hervorheben konnte.

Wir hielten am Bayon. Es ist der zweitbekannteste Tempel im Angkor-Universum. Es fing vielversprechend an. Man fährt über eine enge Brücke und durch ein enges, gewaltiges Tor, welches gerade breit genug für ein Auto ist.

Bayon ist bekannt für seine Türme, die aus vier Gesichtern bestehen. Es gibt viele dieser Dinger, aber man kann die Gesichter nicht erkennen. Eigentlich sollte ich es noch viel krasser sagen: Ein Haufen Schutt war mein erster Gedanke.

Bayon
Bayon

Ich hatte nun die zwei Hauptsehenswürdigkeiten gesehen. Bis jetzt war Angkor Wat eine einzige Enttäuschung. Von Bayon ging ich zu Fuß zu zwei anderen Tempel weiter. Diese beeindruckten mich auch eher wenig. Ich war so sauer, dass ich fast die Elefanten-Terrasse übersehen hatte. Die war ziemlich cool.

Mein Tuk-Tuk-Fahrer schaute mich an und bemerkte das ich nicht glücklich war. Wir machten weiter und die Dinge wurden viel besser. Das auf dem Papier nicht so imposante Ta Keo gefiel mir. Ich denke zumindest, dass es so heißt: Auf der Karte ist der nächste logische Ort nach Baphuon.

Es war ein großer, pyramidenförmiger Tempel mit einer unglaublich schmalen und steilen Treppe. Ein Japaner, den ich hier traf, bekam nach vier Stufen Angst und suchte nach einem einfacheren Aufstieg. Ein Samurai mit Höhenangst. Lustig.

Japaner mit Höhenangst
Japaner mit Höhenangst

Ich ging hinauf und fühlte mich plötzlich gut. Dieser Tempel war nicht gerade hübsch. Er hat aber etwas anderes bewahrt: Eine Seele. Das ist viel wichtiger als das Aussehen. Im Zentrum war ein kleiner Schrein, der von einem kleinen Jungen bewacht wurde. Er war sehr lustig und gab mir ein kurze Anleitung wie man Buddha Ehre erweist. Dies sind die Dinge, die ich in Angkor Wat erwarte hatte.

Es wurde noch besser. Der nächste Halt war Ta Prohm. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich für mein Geld was zu sehen bekomme. In Ta Prohm änderte sich meine Einstellung zu Angkor Wat. Hier wurde mir klar, dass ich meinen 3-Tages-Pass komplett ausnutzen werde.
Ta Prohm
Ta Prohm, eine Schönheit

Ta Prohm ist so schön, dass man es niemals beschreiben kann. Anstatt den Dschungel zu roden, haben sie in hier einfach stehen gelassen. Sogar im Tempel wachsen prächtige Bäume. Sie wachsen über Wände und Bauwerke. Trotz der ganzen Touristen war der Ort ruhig. Ich liebte es hier zu sein. Sogar die Sonne schien erstmals (für etwa 30 Sekunden) und in dem sanften Nachmittagslicht sah alles noch viel schöner aus.

Das östliche Tor von Bayon (Angkor Wat)
Das östliche Tor von Bayon
Affe in Angkor Wat
Ein Affe in Angkor Wat

1 Kommentar:

  1. Hallo Blogger...(Du siehst übrigens nicht dick aus...nur fertig, geschwitzt und so...!!)
    Verfolge gerade mit Interesse deinen Blog...meiner steht hier auch : unter "Maiphed Bitte 2x"..War letztes Jahr selbst in Thailand/KohChang und dann Abstecher nach Angkor...und war im Gegensatz zu Dir von Anfang an begeistert....So verschieden können die Eindrücke sein... Ich war 5 Tage in Siem Reap...Im Angkor Inn, für 12 U$ mit Pool und ÜF, war Super...Leute alle freundlich, nett, hilfsbereit...O.K. auch mich wollten sie beim Bus bescheißen...aber das ist egal....Der Gesamteindruck stimmt.. so sehr,dass ich in 14 Tagen wieder runterfliege und nun nur 3 Wochen Kambodscha mache. PnomPhen, dann Beach...und dann über Battambang zurück nach Bangkok... Grüße aus Berlin *Christian* :-)

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